Pressemitteilung vom 05. Mai 2025

Citizen Science-Projekt FLOW: Engagement für kleine Fließgewässer wird gestärkt

Wissenschaftler:innen, die am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) seit 2021 das Citizen Science-Projekt FLOW koordinieren, rufen engagierte Bürgerinnen und Bürger erneut dazu auf, aktiv zum Schutz kleiner Fließgewässer beizutragen. Dank der Förderung des Nationalen Monitoringzentrums zur Biodiversität am Bundesamt für Naturschutz (BfN) startet FLOW als Leuchtturmprojekt in diesem Jahr in die zweite Förderphase (2025-2027). Mit dem Deutschen Angelfischerverband als neuem Projektpartner soll das ehrenamtliche Engagement in den nächsten zwei Jahren insbesondere unter Anglerinnen und Anglern ausgebaut werden.

<p>Makrozoobenthos-Bestimmung bei einem FLOW-Einsatz am Ammerbach in Jena durch das FLOW-Team Saaletreff. Foto: </p> Foto: Peter Runkewitz

Makrozoobenthos-Bestimmung bei einem FLOW-Einsatz am Ammerbach in Jena durch das FLOW-Team Saaletreff. Foto: 


Foto: Peter Runkewitz

Das Fließgewässernetz zieht sich mit einer Gesamtlänge von ca. 500.000 km durch ganz Deutschland, aber nur ca. ein Drittel werden derzeit durch offizielles Monitoring erfasst. Dieses konzentriert sich vor allem auf die größeren Flüsse wie Elbe, Rhein und Donau, die entsprechend der EU-Wasserrahmenrichtlinie intensiv auf ihren ökologischen und chemischen Zustand untersucht werden. Für die meisten Kleingewässer fehlen diese Informationen fehlen jedoch. Hier setzt FLOW an. In FLOW beobachten und erfassen Gruppen geschulter Ehrenamtlicher bundesweit mit standardisierten Methoden die Gewässerstruktur und die Makrozoobenthos-Gemeinschaft in kleinen Bächen. Indem sie diese wertvollen Daten erfassen, leisten Bürgerforschende einen wichtigen Beitrag zur Beurteilung der Gewässergüte und schaffen ein Bewusstsein hinsichtlich der Bedeutung und der Gefährdung kleiner Fließgewässer.

„Die Förderung als ein Leuchtturmprojekt des Nationalen Monitoringzentrums freut uns sehr. Damit möchten wir die Biodiversitäts-Community und alle Bach-Interessierten stärken und zeigen, wie Citizen Science gemeinsam mit behördlichem Biodiversitätsmonitoring einen starken Beitrag zum Gewässerschutz leisten kann“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Aletta Bonn vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig.

„Als Bundesverband mit über 520.000 organisierten Anglerinnen und Anglern setzen wir uns seit Jahren für den Schutz von Fließgewässern ein. Wir freuen uns, nun als starker Partner der Wissenschaft die Qualität unserer Bäche zu untersuchen“, sagt Alexander Seggelke, Geschäftsführer des Deutschen Angelfischerverbands (DAFV).

„Schon seit dem Jahr 2021 haben sich über 900 Freiwillige in über 90 Regionalgruppen – darunter Umweltverbände, Schulen und Angelvereine – im FLOW-Projekt engagiert“, sagt Projektkoordinatorin Dr. Julia von Gönner vom UFZ und iDiv. „In den kommenden Jahren möchten wir die Datenerhebung räumlich und inhaltlich ausweiten. Dazu werden wir auch die digitale FLOW-Plattform zur Übermittlung und Auswertung der Daten weiterentwickeln.“

„Wir arbeiten im Jahr 2025 bereits mit über 70 FLOW-Gruppen bundesweit zusammen,“ sagt FLOW Community Koordinator Roland Bischof vom DAFV. „Wir möchten das Netzwerk ehrenamtlicher Bürgerforschender weiter stärken und ausbauen und werden dazu auch neue Materialien und Schulungsangebote entwickeln.“

Ein Einstieg neuer Gruppen ins Projekt und die Untersuchung weiterer Bäche ist in der Feldsaison 2026 möglich. FLOW lädt alle Interessierten ein, Teil der wachsenden Community zu werden – mit Freund:innen und in Teams von 8-20 Personen.

Jedes Engagement zählt!

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur FLOW Anmeldung finden Sie unter: www.flow-projekt.de.
Kontakt für FLOW Projekt: [email protected]


Weitere Informationen

Prof. Dr. Aletta Bonn
Leiterin Department Biodiversität und Mensch an UFZ und iDiv
[email protected]

Dr. Julia von Goenner
Department Biodiversität und Mensch an UFZ und iDiv
[email protected]

Roland Bischof
Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV)
[email protected]

Alexander Seggelke
Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV)
[email protected]

UFZ-Pressestelle

Susanne Hufe
Telefon: +49 341 6025-1630
[email protected]


Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

www.ufz.de

Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.

www.helmholtz.de
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